Was müssen wir eigentlich?!
Letzten Freitag warteten wir auf einen Außendienstmitarbeiter eines großen Sanitätshauses hier aus Schleswig-Holstein.
Abgemachter Termin war 14 Uhr, doch 45 Minuten später war der gnädige Herr denn immer noch nicht da. Die Vorgeschichte war auch schon eher dürftig. Der Außendienstmitarbeiter hörte vor allem sich gerne selber reden und vielen seiner telefonisch getätigten Ankündigungen folgte nichts. Nun ja, selbst dieses mal war dieser Typ nicht einmal in der Lage, seine Verspätung durch einen kurzen Anruf anzukündigen. Schließlich riefen wir das Sanitätshaus an und teilten dort mit, das wir den Besuch des Außendienstarbeiters nicht mehr wünschen und zukünftig die Versorgung durch jemand Anderem erfüllen lassen.
Kurzum: Plötzlich hatten wir den ganzen Nachmittag frei!
Es stand nichts mehr auf der Agenda und sogar der Haushalt war komplett erledigt.
Das Küstenmädchen war so denke ich sichtlich erleichtert und legte noch ein Nickerchen ein und der Küstenjunge und ich hockten auf dem roten Spielteppich.
Ich war geplagt von einer innerlichen schwere und beschloss erstmal den Jungen zu wickeln, bevor etwas gestartet wird.
Dann lag er vor mir und ich habe ihn gewickelt, während er Löcher in die Luft starrte.
Kurzerhand lehnte ich mich gegen den Sekretär und zog den Jungen zu mir.
Er träumte vor sich hin während ich seine Füße in der Hand hielt und diese sanft massierte.
Wir waren eindeutig derselben Meinung - wir hatten absolut keine Lust irgendetwas zu machen.
Die herrschende Ruhe war erdrückend aber gleichzeitig unheimlich entspannend! Insgeheim hatte ich dennoch Angst das er im nächsten Moment aufspringt könnte um mich zum Spielen zu animieren.
Zum Glück war dem nicht so!
Sind wir alle im Alltag nicht eigentlich genau anders gepolt? Wollen wir nicht immer Action, Treffen, Turnen, Musikunterricht und Indoorspielplätze?
Wir machen uns Gedanken um unsere Kinder und Langeweile kommt in diesen Gedanken sehr selten vor.
Am besten brauchen die Mäuse viel Kontakt zu gleichaltrigen Kindern aber wie oft brauchen sie den Kontakt?
Ich gehe mit den Kindern immer montags zum Turnen und Donnerstag zum Mini-Club.
1,2 mal die Woche bekommen wir Spielbesuch oder wir besuchen Freunde.
Mein schlechtes Gewissen plagte mich oft, weil ich mir sicher war das er mehr Kontakt braucht.
Der Gedanke, das ich daran Schuld dran sein könnte ihn auf der sozialen Ebende nicht genug zu fördern, machte mich des öfteren traurig.
Überall liest man wie wichtig es sei, das Kinder zusammen spielen und ganz wichtig sind Beiträge wie diese -> "100 tolle Tipps gegen Langeweile".
Also will das world wide web auch das man so viel wie möglich mit dem Kind unternimmt?
Und was mache ich mit meinem Sohn?! Wir liegen/sitzen auf dem Boden und starren zusammen Löcher in die Luft.
Mittlerweile hat er sich an mein Bein gekuschelt und hat sich sein kleines Matchbox-Auto geschnappt und dreht an dem Miniaturreifen.
Ich frage ihn der Höflichkeit halber "Schätzchen, wollen wir im Garten spielen gehen?"
Er guckt erst garnicht hoch, sondern schüttelt nur den Kopf. Innerlich atmete ich auf.
Wenn man auf Instagram die Bilder anderer User anschaut, sind die Nachmittage immer bunt gestaltet mit tollen Aktivitäten und künstlerisch dargestellten Süßigkeitenteller.
Danke liebe Instagram-Mamas - ihr bekommt es täglich hin mich schlecht zu fühlen, weil es bei uns Kekse von einem normalen Tupperteller gibt und ich mir manchmal ein Bein ausreisse, damit ich eine Beschäftigung für uns finde.
Die große Notlösung ist es, einfach im Garten zu spielen.
Natürlich gehört es zum Elterndasein dazu sich tolle Spiele einfallen zu lassen oder einfach ins Spiel der Kleinen einzusteigen - mit viel Fantasie natürlich!
Hinter den Gedanken über die Beschäftigung der Kleinen oder wie oft sie soziale Kontakte brauchen, steht ein enormer Druck.
Trifft man Mütter deren Kinder in den Kindergarten gehen, höre ich oft die Frage, ob ich mir keine Sorgen um das soziale Verhalten unseres Sohnes machen würde.
Meine Gegenfrage dazu ist, ob sie bei mir eine Störung im sozialen Verhalten entdecken könnten, denn ich bin auch erst mit 3 Jahren in den Kindergarten gekommen.
Wieso müssen wir uns Gedanken machen?
Wieso ist alles in der Erziehung ein muss?
Wieso denken wir eigentlich so viel über die Erziehung nach?
Wieso beobachten wir nicht einfach unsere Kinder?
Geht es nicht gerade um genau diese?!
Ich habe meinen Sohn beobachtet und konnte feststellen, das er es genießt unter Kindern zu sein aber nicht jeden Tag.
Er liebt es aber jeden Tag mit seinem Feuerwehrauto zu spielen und ebenfalls liebt er das Turnen am Montag.
Er findet den Garten am besten, wenn der Papa dabei ist und es durch die Gartenarbeit etwas zu erleben gibt.
Spielbesuch empfängt er gerne aber die Kinder dürfen nicht grob mit seinem Feuerwehrauto umgehen, viel lieber empfängt er aber unsere Freunde - die spielen ordentlich mit seiner Feuerwehr ;-)
Er schläft mittags und abends schnell ein und am nächsten Morgen freut er sich auf den Tag und jubelt wenn wir das Rollo hochlassen.
Also muss ich gar nicht so viel Entertainment bieten um mein Kind glücklich zu machen.
Danke mein Herz, das du mir gezeigt hast das das Leben nicht nur aus selbstgebauten "MUSS" besteht.
Du nimmst es mir nicht krumm, wenn du 2,3 Tage nicht mit gleichaltrigen spielst oder ich keinen ultimativen Plan für das Wochenende habe.
Wir beide liegen hier auf dem Teppich und suchen unsere Nähe um einfach die Gedanken für uns selber kreisen zu lassen.
Nur ab und zu höre ich ein schweres Atmen von dir, wenn du dich drehst um die Fransen im Teppich einzudrehen.
Mich mit dir zu langweilen ist eine tolle Erfahrung, die ich gerne wiederholen möchte.
Machen wir uns das Leben einfach schön, hier bei uns zu Hause, auf unserem roten Teppich.
Abgemachter Termin war 14 Uhr, doch 45 Minuten später war der gnädige Herr denn immer noch nicht da. Die Vorgeschichte war auch schon eher dürftig. Der Außendienstmitarbeiter hörte vor allem sich gerne selber reden und vielen seiner telefonisch getätigten Ankündigungen folgte nichts. Nun ja, selbst dieses mal war dieser Typ nicht einmal in der Lage, seine Verspätung durch einen kurzen Anruf anzukündigen. Schließlich riefen wir das Sanitätshaus an und teilten dort mit, das wir den Besuch des Außendienstarbeiters nicht mehr wünschen und zukünftig die Versorgung durch jemand Anderem erfüllen lassen.
Kurzum: Plötzlich hatten wir den ganzen Nachmittag frei!
Es stand nichts mehr auf der Agenda und sogar der Haushalt war komplett erledigt.
Das Küstenmädchen war
Ich war geplagt von einer innerlichen schwere und beschloss erstmal den Jungen zu wickeln, bevor etwas gestartet wird.
Dann lag er vor mir und ich habe ihn gewickelt, während er Löcher in die Luft starrte.
Kurzerhand lehnte ich mich gegen den Sekretär und zog den Jungen zu mir.
Er träumte vor sich hin während ich seine Füße in der Hand hielt und diese sanft massierte.
Wir waren eindeutig derselben Meinung - wir hatten absolut keine Lust irgendetwas zu machen.
Die herrschende Ruhe war erdrückend aber gleichzeitig unheimlich entspannend! Insgeheim hatte ich dennoch Angst das er im nächsten Moment aufspringt könnte um mich zum Spielen zu animieren.
Zum Glück war dem nicht so!
Sind wir alle im Alltag nicht eigentlich genau anders gepolt? Wollen wir nicht immer Action, Treffen, Turnen, Musikunterricht und Indoorspielplätze?
Wir machen uns Gedanken um unsere Kinder und Langeweile kommt in diesen Gedanken sehr selten vor.
Am besten brauchen die Mäuse viel Kontakt zu gleichaltrigen Kindern aber wie oft brauchen sie den Kontakt?
Ich gehe mit den Kindern immer montags zum Turnen und Donnerstag zum Mini-Club.
1,2 mal die Woche bekommen wir Spielbesuch oder wir besuchen Freunde.
Mein schlechtes Gewissen plagte mich oft, weil ich mir sicher war das er mehr Kontakt braucht.
Der Gedanke, das ich daran Schuld dran sein könnte ihn auf der sozialen Ebende nicht genug zu fördern, machte mich des öfteren traurig.
Überall liest man wie wichtig es sei, das Kinder zusammen spielen und ganz wichtig sind Beiträge wie diese -> "100 tolle Tipps gegen Langeweile".
Also will das world wide web auch das man so viel wie möglich mit dem Kind unternimmt?
Und was mache ich mit meinem Sohn?! Wir liegen/sitzen auf dem Boden und starren zusammen Löcher in die Luft.
Mittlerweile hat er sich an mein Bein gekuschelt und hat sich sein kleines Matchbox-Auto geschnappt und dreht an dem Miniaturreifen.
Ich frage ihn der Höflichkeit halber "Schätzchen, wollen wir im Garten spielen gehen?"
Er guckt erst garnicht hoch, sondern schüttelt nur den Kopf. Innerlich atmete ich auf.
Wenn man auf Instagram die Bilder anderer User anschaut, sind die Nachmittage immer bunt gestaltet mit tollen Aktivitäten und künstlerisch dargestellten Süßigkeitenteller.
Danke liebe Instagram-Mamas - ihr bekommt es täglich hin mich schlecht zu fühlen, weil es bei uns Kekse von einem normalen Tupperteller gibt und ich mir manchmal ein Bein ausreisse, damit ich eine Beschäftigung für uns finde.
Die große Notlösung ist es, einfach im Garten zu spielen.
Natürlich gehört es zum Elterndasein dazu sich tolle Spiele einfallen zu lassen oder einfach ins Spiel der Kleinen einzusteigen - mit viel Fantasie natürlich!
Hinter den Gedanken über die Beschäftigung der Kleinen oder wie oft sie soziale Kontakte brauchen, steht ein enormer Druck.
Trifft man Mütter deren Kinder in den Kindergarten gehen, höre ich oft die Frage, ob ich mir keine Sorgen um das soziale Verhalten unseres Sohnes machen würde.
Meine Gegenfrage dazu ist, ob sie bei mir eine Störung im sozialen Verhalten entdecken könnten, denn ich bin auch erst mit 3 Jahren in den Kindergarten gekommen.
Wieso müssen wir uns Gedanken machen?
Wieso ist alles in der Erziehung ein muss?
Wieso denken wir eigentlich so viel über die Erziehung nach?
Wieso beobachten wir nicht einfach unsere Kinder?
Geht es nicht gerade um genau diese?!
Ich habe meinen Sohn beobachtet und konnte feststellen, das er es genießt unter Kindern zu sein aber nicht jeden Tag.
Er liebt es aber jeden Tag mit seinem Feuerwehrauto zu spielen und ebenfalls liebt er das Turnen am Montag.
Er findet den Garten am besten, wenn der Papa dabei ist und es durch die Gartenarbeit etwas zu erleben gibt.
Spielbesuch empfängt er gerne aber die Kinder dürfen nicht grob mit seinem Feuerwehrauto umgehen, viel lieber empfängt er aber unsere Freunde - die spielen ordentlich mit seiner Feuerwehr ;-)
Er schläft mittags und abends schnell ein und am nächsten Morgen freut er sich auf den Tag und jubelt wenn wir das Rollo hochlassen.
Also muss ich gar nicht so viel Entertainment bieten um mein Kind glücklich zu machen.
Danke mein Herz, das du mir gezeigt hast das das Leben nicht nur aus selbstgebauten "MUSS" besteht.
Du nimmst es mir nicht krumm, wenn du 2,3 Tage nicht mit gleichaltrigen spielst oder ich keinen ultimativen Plan für das Wochenende habe.
Wir beide liegen hier auf dem Teppich und suchen unsere Nähe um einfach die Gedanken für uns selber kreisen zu lassen.
Nur ab und zu höre ich ein schweres Atmen von dir, wenn du dich drehst um die Fransen im Teppich einzudrehen.
Mich mit dir zu langweilen ist eine tolle Erfahrung, die ich gerne wiederholen möchte.
Machen wir uns das Leben einfach schön, hier bei uns zu Hause, auf unserem roten Teppich.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen