Ich werde es diesmal anders machen!


Habt ihr euch das nicht auch schon oft gesagt?!
Eigentich hat dieser Satz viel positives. Das zeigt mir nur, das ich meinen Fehler erkannt habe.
Selbstreflektion ist die schwerste Art der Kritik. Das was viele vergessen ist, beim 2. mal nicht wieder den gleichen Fehler zu machen. Der Mensch ist da schlicht gestrickt.
Lieber "Aua" sagen, als die Finger vom Feuer lassen.
"Aua" musste ich auch viel nach der Geburt unseres Sohnes sagen. Nicht nur unter der Unterhose tat alles weh und sah aus wie nach dem 1. Weltkrieg, sondern auch die Brüste.
2 Tage nach der Geburt waren sie prall. Asphalt ist weich gegen Brüste mit Milcheinschuss!
Wer jetzt pralle, glatte schön geformte Brüste im Kopf hat -> Netter Gedanke :D
Der erste Milcheinschuss hat meine Brüste zu unförmigen, traurigen Igelnasen geformt. Sie waren sehr hügelig von den Milchdrüßen. Und alleine das Kuscheln mit meinem Neugeborenen hat die Milch fließen lassen. Und es floss und floss ...
Das hört sich jetzt nicht an, wie aus einem "Ich-werde-Mama-Buch" an. Aber auch nicht weiter schlimm. Der Körper weiß ja noch gar nicht wie viel Milch das Baby braucht!
Die Natur sieht aber nicht vor das das Stillen von der ersten Minute an klappt. Ca 4 Wochen dauert es, bis man ein eingespieltes "Mama-Baby-Brust-Muttermilch-Team" ist.
Es ist Arbeit und es zerrt an den Nerven.
Während der ersten Schwangerschaft hatte ich nur rosa-rote-Gedanken um das Stillen. Alle können das! Welche Mutter kann denn bitte nicht stillen?
In keinem "Ich-werde-Mama-Buch" stand, das es sein könnte das das Stillen nicht klappt. Nur wie wichtig Muttermilch ist und Flaschenmilch kommt direkt aus der Hölle.
Und dann kam mein Sohn an einem Mittwoch. Die ersten Stunden hat er das Kolostrum (die Vormilch vor der Milcheinschuss) super getrunken und wurde satt.
Freitagabend war das friedliche Bild von einer glücklichen Mama mit Baby auf dem Arm das leise schmatzte vorbei.
Er hat es nicht hinbekommen anzudocken und ich weinte nur.
"Was bin ich für eine Mama?!"
"Noch nicht mal ernähren kann ich ihn!"
"Überall steht wie es geht und mit welchen Tricks es ganz einfach geht."
Jetzt an alle Autoren von euren tollen "Ich-werde-Mama-Büchern" -> F**** euch!
Wie kann kann man bitte nur rosa-rot schreiben und nicht mal den "Was-ist-wenn-Fall" in einem Absatz erwähnt.
Nicht nur die Heultage reißen einen runter, sondern auch die Passagen eines Buches.
Ich sage jetzt nicht, das man Panik schieben soll aber es ist so fies nur über Traumsituationen zu lesen und dann klappt es nicht.
Wir haben es nicht hinbekommen. Ich habe abgestillt und mein Sohn wurde mit dem Trunk des Teufels ernährt. Wahrscheinlich hat der Teufel ihn dann auch so groß und stark werden lassen, damit er sein Nachfolger werden kann ;)
Herr Hipp aus Amerika hat es sehr gut hinbekommen und das ich nicht stillen konnte, habe ich auch verarbeiten können.
Diesmal sage ich aber nicht "Aua". Kein Buch wird durchgelesen und ich stelle mich jetzt schon allen eventuellen Problemen.
Ich trinke Stilltee und werde mit mehr Geduld an die Sache gehen.
Aber ich weiß jetzt auch das ich trotzdem eine tolle Mama bin auch wenn ich eine Milchflasche in der Hand halte und nicht die Brust zücke.
Der beste Beweis liegt gerade in seinem Bettchen und schläft seelig :)
Nicht nur das Thema "Stillen" stößt mir sauer auf in diesen Büchern. Aber kommt Zeit, kommen Analysen solcher Bücher :)
Eure Dany

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