Kinderstation


Seit einigen Tagen haben wir unser Lager auf der Kinderstation aufgeschlagen.
Zunächst dachte ich gar nicht dran, das wir wieder hier bleiben müssen.
Dank unserer tollen Familie und meiner lieben Freundin Lena
hat alles trotzdem geklappt.
Lena brachte mir meinen kleinen Koffer der von meinem
Mann mit bedacht gepackt worden ist.
Ich bin ein totaler Fan vom Leben aus dem Koffer!
Gar nicht erst gemütlich machen!
Wenn ich mit dem Küstenmädchen über die Station
laufe, fallen mir zuerst die Mütter auf die mitten
auf dem Flur mit der Kinderkrankenschwester diskutieren
müssen warum das Kind nüchtern bleiben muss und
wieso denn bitte die Wasserflasche nicht auf einem
Silbertablett ans Bett serviert wird.
Die sieht man am nächsten Tag auch nicht wieder, weil
der Bauchschmerz des Kindes plötzlich weg ist.
Dann gibt es die Mütter die sieht man fast gar nicht.
Man trifft sich mal in der Teeküche zwischen Fläschen machen
und die 100. Tasse Kaffee abholen.
Man braucht nicht viele Worte um zu sehen, das die Gedanken sich
nur um das kranke Kindchen drehen.
Die Augen sind geschwollen vom Dauerweinen und
der Weg zurück ins Zimmer wird von einem kurzen Seufzer
begleitet.
Diese Mamas und ein Papa sehe ich seit Montag jeden Tag.
Ich liebe es die Kinder in dem Alter zu sehen vom Bub.
Die sind krank aber spielen fleißig, bis sie nach 10 Minuten
erschöpft zu Mama laufen und schmusen möchten.
Mein Koffer ist leer. Ich habe unsere Klamotten gestern
in den Schrank geräumt, weil wir noch etwas im Krankenhaus
bleiben werden.
Ich hole meine Wasserflasche selber und beziehe auch
das Bett unserer Tochter selber.
In der Teeküche halte ich mich nicht lange auf
aber auch nur, weil ich bei der Frage "Wie geht es dir?" in
Tränen ausbreche.
Wie geht es mir? Wie geht es einer vollblut Mama die ihr
kleines Mädchen im Arm hält und weiß das, das erstmal der letzte
Tag sein wird an dem sie sich entspannen kann und nicht
am Kopf operiert wird.
Die Op wird ihr gut tun, das weiß ich aber trotzdem
ist es nicht fair, das ein 11 Wochen altes Mädchen das
einfach nur groß werden soll, sowas mitmachen muss!
In solchen Momenten suche ich gerne einen Schuldigen oder
spinne in meinem Kopf zusammen "Was wäre passiert, wenn...".
Auf Platz 1 der Schuldigen ist erstmal jetzt der
Chefarzt der Neurochirurgie für mich, weil der ihr morgen
weh tun wird. Schicksal und Mutter Natur stehen auf Platz 2.
Mein Mann hat ein Wort geschrieben was mich zum Lächeln
gebracht hat -> Hydrowarriors �� Nothing more to say!
Gleich werden wir aber nicht über den Flur laufen.
Wir werden uns hübsch machen und die beste Jogginghose anziehen,
die wir haben!
Später kommen unsere Männer und ich könnte schon wieder
los weinen.
Aber diesmal vor Glück meinen kleinen Jungen abknutschen zu
können und beide den ganzen Tag um mich herum zu haben!
Eventuell sollte ich nach einer Hämorrhoiden-Creme fragen,
damit meine Augen nicht ganz so geschwollen aussehen.
Jetzt aber zügig bevor mein Baby aufwacht.
Eure Dany

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